Die optimale Fütterung im Fellwechsel
Der Fellwechsel steht an und viele Pferdebesitzer greifen zu Ergänzungsfuttermitteln. Ist diese gut gemeinte Unterstützung notwendig?
Der Gedanke ist für mich verständlich und es ist eigentlich schon zu spät, wenn wir den Fellwechsel bemerken! Denn der Fellwechsel beginnt bereits viel früher als die meisten Pferdebesitzer ahnen.
Wann und was löst den Fellwechsel aus?
Die Zirbeldrüse des Pferdes löst den Fellwechselprozess aus, indem sie die Länge des Tageslichtes wahrnimmt und darauf reagiert. Die Temperaturveränderung hat eine eher untergeordnete Bedeutung bzgl. des Fellwechsels.
Die Tageslichtzeiten verändern sich zweimal im Jahr
- an der Tagesgleiche (März)
- an der Nachtgleiche (September)
Das besondere an diesen Tagen?
Es sind exakt 12 Stunden Tageslicht und 12 Stunden Nacht, danach werden die Tage kürzer oder länger, je nach Jahreszeit.
Zu diesen Zeitpunkten beginnt der Fellwechselprozess.
Was soll ich im Fellwechsel füttern?
Nichts, weil der Fellwechsel ein natürlicher Prozess ist!
Ich höre euch schon sagen:
„Ja, aber die Leberwerte sind erhöht, das kommt doch vom Fellwechsel.“
Die Übeltäter für die erhöhten Leberwerte sind:
- eine falsche Grundration , die den Bedarf nicht deckt
- fehlende Bewegung
- Dauerstress
- eine schlechte körperliche Verfassung
- Parasitenbefall
- Heu & Stroh das aufgrund der langen Lagerzeit von Schimmel befallen ist (normaler Prozess während der Lagerung)
- schlechte Futterqualität
- uvm.
Es gibt eine Vielzahl an Einflussfaktoren, die zu einer Erhöhung der Leberwerte führen kann.
Die Ratschläge „füttere Zink oder mach eine Leber Kur“ darfst du gerne tolerieren!
Fell besteht aus einer Keratin – Verbindung (Wasser – Eiweiß – und Mineralien). Eine reine Zinkfütterung ist nicht zielführend, da Fell doch aus so viel mehr besteht 😉. Außerdem kann Zink toxisch werden, wenn es zu hoch dosiert ist, zudem kann die Aufnahme anderer Mineralien gehemmt werden.
Was kannst du tun, um dein Pferd im Fellwechsel zu unterstützen?
- Ganzjährig passende Grundration (Rationsberechnung) um Über- und Unterversorgung zu erkennen
- gutes und sauberes Wasser und überprüfe regelmäßig die Tränken
- Anpassung deiner Grundration vor der Tag- und Nachtwende v.a. Eiweiß-, Mineralien- und Vitaminversorgung
- tägliche Bewegung
- täglich Auslauf an der frischen Luft
- kümmere dich um eine gute Darmflora
- Parasitenmanagement
- gute Haltung v.a. passend zum Pferd
- regelmäßige Körperpflege
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